Die Stumme von Portici (La muette de Portici)
Opéra in fünf Akten von Daniel-François-Esprit Auber
Libretto von Augustin Eugène Scribe und Germain Delavigne
In deutscher und französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
(Im Rahmen des Wagner-Kosmos I)
Die Liebe zeigt sich hier von ihrer grausamsten Seite: Alphonse, der Sohn des Vizekönigs von Neapel, hat ein Verhältnis mit der stummen Fischerstochter Fenella begonnen. Das widerstrebt seinem strikten Vater, der das Mädchen heimlich einkerkern lässt. Doch sie kann just am Hochzeitstag von Alphonse und der aristokratischen Elvire fliehen und stellt den Verführer öffentlich bloß. Fenellas Bruder Masaniello will das an der Schwester begangene Verbrechen rächen, indem er zum Volksaufstand aufruft. Aus dem privaten Konflikt wird so ein politischer, aber die Revolte gerät außer Kontrolle und die tobende Menge stürmt den Palast. Als sich Masaniello des blutigen Ausmaßes seines Handelns bewusst wird, quälen ihn Gewissensbisse. Er verteidigt gar Alphonse und Elvire gegen den Mob, wodurch sein eigenes Schicksal besiegelt wird: Die radikalen Aufständigen wenden sich gegen ihn und vergiften ihn. Masaniello verfällt dem Wahn, Fenella stürzt sich in ihrer Verzweiflung in den ausbrechenden Vesuv.
Aubers Die Stumme von Portici gilt mit ihren fünf kurzen Akten, den dramatischen Tableaus, bombastischen Massenszenen und einem großen technischen Aufwand als erste mustergültige Grand opéra. Einzigartig ist auch der politische Einfluss, den das Werk 1830 in Brüssel ausübte: Vom Duett über die Liebe zum Vaterland aufgestachelt, stürmten die Zuschauer nach der Aufführung auf die Straßen – die daraus entstehende Revolution führte zur Unabhängigkeit Belgiens.
Besetzung
- Masaniello: Mirko Roschkowski
- Alphonse: Sunnyboy Dladla
- Elvire: Anna Sohn
- Pietro: Mandla Mndebele
- Selva: Denis Velev
- Borella: Timothy Edlin
- Lorenzo: Jorge Carlo Moreno
- Ein Fischer: Ian Sidden
- Eine Ehrendame: Séverine Maquaire
- Mit den: Dortmunder Philharmonikern
- Mit dem: Opernchor des Theater Dortmund
- Fenella: Aline Bucher
- Mit der: Statisterie der Oper Dortmund
- Musikalische Leitung: Motonori Kobayashi
- Regie: Peter Konwitschny
- Bühne und Kostüme: Helmut Brade
- Dramaturgie: Merle Fahrholz, Heribert Germeshausen
- Chor: Fabio Mancini
- Licht: Ralph Jürgens
- Regiassistenz: Dominik Kastl, Dorian Dreher
- Bühnenbildassistenz: Dina Nur
- Kostümassistenz: Maren Sielaff / Sonja Kühn
- Inspizienz: Ulas Nagler, Alexander Becker
- Soufflage: Adriana Naldoni
- Produktionsleitung: Fabian Schäfer