Neverland
Ein Lohengrin für Jugendliche nach Richard Wagner
Fassung von Francesco Damiani und Alvaro Schoeck. Auftragswerk der Oper Dortmund. In deutscher Sprache
ab 12 Jahren
Lohengrin trägt ein Geheimnis mit sich. Eines, nach dem bloß niemand fragen soll. Und was, wenn doch? Dann gerät sein gesamtes Lebenskonstrukt aus den Fugen. Aber in seine mühsam aufgebaute schöne Welt dringt die Liebe ein. Die Liebe zu Elsa, die sich eine ungetrübte Zweisamkeit wünscht, die bereit ist (fast) alles für das gemeinsame Lebensglück zu geben. Doch verträgt eine Partnerschaft Geheimnisse? Eher nicht. Dieser Ansicht sind jedenfalls Ortrud und Friedrich, die der neuen Beziehung zwischen Elsa und Lohengrin skeptisch gegenüberstehen. Was wäre, wenn dieser einfach nur ein großartiger Schwindler ist und Elsa von vorne bis hinten betrügt? Da hilft nur eins: Das wohlgehütete Geheimnis muss gelüftet werden.
Frei nach Richard Wagners Romantischer Oper Lohengrin entstand dieses Werk für Jugendliche. Im Mittelpunkt der Adaption steht das große Frageverbot: „Nie sollst du mich befragen …“. Aber ist das wirklich klug? Sollte eine junge Frau nicht eher ihre Zweifel laut aussprechen? In Wagners Original nicht, da Elsa dadurch Lohengrin auf immer verliert. Aus heutiger Sicht kann sich eine junge Frau aber erst durch selbstständiges Denken aus romantischen Träumereien befreien. Und genau hierbei helfen ihr Ortrud und Friedrich, die mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehen. Die behutsame Adaption folgt musikalisch und textlich dem Original in drei Akten und erlaubt so einen Einstieg in Wagners monumentales Werk, der dennoch aus einer heutigen Perspektive heraus erfolgt.
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem NRW KULTURsekretariat
Besetzung
- Lohengrin: Fritz Steinbacher
- Elsa: Irina Simmes
- Ortrud: Hyona Kim
- Friedrich: Mandla Mndebele
- Mit den: Dortmunder Philharmonikern
- Musikalische Leitung: Satomi Nishi
- Regie: Alvaro Schoeck
- Bühne und Kostüme: Emine Güner
- Dramaturgie: Merle Fahrholz, Matthias Keller
- Licht: Bianca Fischer
- Regieassistenz: Clara Schamp / David Martinek
- Produktionsleitung: Fabian Schäfer
Pressestimmen
„Lohengrin ist hier der Angeklagte, nicht mehr Elsa. Sie ist nicht die arme passive Frau, die gerettet werden muss, sondern selbstbestimmte Anklägerin. Was für ein Wandel. Die Produktion steigt die Stärke der jungen Oper, die darin liegt, den etablierten Stoff in intimem Rahmen von ganz anderer Seite zu betrachten, ohne sich an irgendwelche Gepflogenheiten halten zu müssen.“
Ruhr Nachrichten
„Fritz Steinbacher singt die Titelrolle mit seinem angenehm lyrischen Tenor, Irina Simmes trumpft als Elsa stimmlich markant auf, Hyona Kim bewältigt die emotionalen Ausbrüche der Ortrud sicher und Mandla Mndebele beeindruckt als Friedrich mit sonorem Bariton.“
Westdeutsche Allgemeine Zeitung