Schauspiel • September 2021 bis April 2022

Happy, we lived on a Planet

Ein theatrales Requiem • von Mervan Ürkmez • mit Texten von Ekkehard Freye, Renate Henze, Nika Mišković, Raphael Westermeier, Anton und Oskar Westermeier, Mervan Ürkmez

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Happy, we lived on a Planet

Ich stelle mir vor, ich bin ein Dinosaurier. Ich und alle meine Artgenossen sind, nachdem wir 200 Millionen Jahre lang die dominierende Spezies auf dem Planeten waren, innerhalb eines Nachmittags ausgestorben. Einfach so. Zufällig steuert ein Komet auf die Erde zu und zufällig schlägt er ein. Zufällig passiert das im heutigen Yukatan, Mexiko, zufällig ist es zwölf Uhr mittags und ich, viele tausende Kilometer entfernt, sagen wir hier, in Dortmund, bekomme nichts davon mit. Eigentlich hat es nichts mit mir zu tun. Kurz darauf bebt die Erde, der Himmel verdunkelt sich, Glaskugeln fallen herab und eine riesige Flutwelle reißt mich weg. Einfach so.

Wir können nicht wissen, ob es wirklich genau so passiert ist. Wir wissen aber, dass es schnell war und unerwartet. Wir wissen, dass danach neues Leben auf diesem Planeten entstanden ist. Wir wissen, dass es wieder passieren kann.

Über Endlichkeit nachzudenken löst meist ein Unwohlsein aus, dabei ist das Ende selbstverständlicher Teil des Lebens und begegnet uns immer wieder. In der Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen von Endlichkeit und potenziellen Neuanfängen liegt auch eine Kraft: Was bleibt, wenn etwas geht? Welche Schönheit liegt in der Vergänglichkeit der Dinge? Welche Verantwortung tragen wir für das, was uns überdauert?

Ensemblemitglied Mervan Ürkmez schafft mit dem künstlerischen Team von Happy, We Lived on a Planet einen Erfahrungsraum für eine sinnliche und vielschichtige Auseinandersetzung mit der Endlichkeit und sucht auch nach dem ermutigenden Potenzial, das im Ende steckt.

  • Hinweis Bei der Produktion kommt Stroboskoplicht zum Einsatz.

Besetzung

Mit Ekkehard Freye, Nika Mišković, Raphael Westermeier, Renate Henze, Anton / Oskar Westermeier

Regie Mervan Ürkmez
Ausstattung Elizaweta Veprinskaja
Sound Andreas Niegl
Video Mervan Ürkmez
Licht Markus Fuchs
Ton Christoph Waßenberg
Dramaturgie Hannah Saar
Regieassistenz & Künstlerische Mitarbeit Anna Tenti
Künstlerische & Dramaturgische Mitarbeit Steffen Link
Kostümassistenz René Neumann
Inspizienz Tilla Wienand
Soufflage Ruth Ziegler

Mit Dank an Arda Ciltepe, Rebecca Fuxen, Leonie Kellein, Debo Kötting, Martin Mutschler, Antje Prust, Lilli Strakerjahn, Marlies und Mustafa Ürkmez, Elena von Liebenstein, Natascha Zander 

Commentaries

Reviews

Ruhr Nachrichten

„Oskar Westermeier baut auf der großen Bühne des Dort­munder Schauspielhauses Overheadprojektor und Leinwand auf und hält einen Mini-Vortrag über das Verschwinden der Dinosaurier von der Erde. Der Zwölfjährige erläutert souverän mit wenigen Worten und kleinen Zeichnungen die Eiszeit- und die Glasregen-Theorie.“

20. September 2021
Ars tremonia

„Egal, ob das Dahinscheiden heute noch kommt oder erst im hohen Alter, mit seiner ersten Regiearbeit möchte Mervan Ürkmez uns vorbereiten auf das Unausweichliche. Sinnlich-poetisch sucht das junge Mitglied des Dortmunder Schauspielensembles in seinem Stück, einem dramatischen Requiem, nach der Kraft, die uns die Begegnung mit dem Exitus, unserem, geben kann.“

29. September 2021