Mit Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 7
Gustav Mahler Sinfonie Nr. 7
Das gibt es in keiner anderen Sinfonie: Zwei Binnensätze, die mit „Nachtmusik“ überschrieben sind. So wenig üblich diese Satzbezeichnungen in einer Sinfonie sind, so eigenartig sind die Charaktere dieser zwei Sätze. Die erste „Nachtmusik“ kann man als eine Art nächtliche Wanderung auffassen, in die sich Naturklänge wie Vogelstimmen und Kuhglocken mischen; die zweite ist eine idyllische Serenade, bei der auch Gitarre und Mandoline zu Wort kommen.
Lange Zeit war Mahler nicht klar, wie er von den beiden zuerst komponierten „Nachtmusiken“ aus zu einer vollständigen Sinfonie kommen sollte. Eine Ruderfahrt brachte dann die unerwartete Inspiration: „Ich stieg in das Boot, um mich hinüberfahren zu lassen. Beim ersten Ruderschlag fiel mir das Thema (oder mehr der Rhythmus und die Art) der Einleitung zum 1. Satze ein – und in 4 Wochen war 1., 3. und 5. Satz fix und fertig!“.
In der fertigen Sinfonie ist das nächtliche Triptychon in starke Gegensätze eingebettet. Der zerklüftete Kopfsatz ist selbst für Mahler ungewöhnlich reich und vielgestaltig, das Finale dann so aufgekratzt optimistisch, dass seine Deutung bis heute umstritten ist. Die Sinfonie bildet mit Mahlers Fünfter und seiner Sechsten eine Einheit. Der Fünften entspricht der große Bogen der Siebten, die Sechste klingt in ihr besonders deutlich an. Nachdem diese beiden Sinfonien seit der Saison 2022/23 in unseren Konzerten zu erleben waren, beschließen Gabriel Feltz und die Dortmunder Philharmoniker mit der Siebten nun ihren Zyklus der großen mittleren Instrumentalsinfonien Mahlers.
Dirigat
Gabriel Feltz