Oper

Deutsche Erstaufführung von „La Montagne Noire (Der schwarze Berg)“

Augusta Holmès' Oper wird erstmalig nach 1895 aufgeführt

Aude Extrémo (c) Ledroit Perrin

Die Oper La Montagne Noire (Der schwarze Berg) von Augusta Holmès wurde das erste und letzte Mal 1895 in Paris aufgeführt . Nun kommt sie als Deutsche Erstaufführung zurück auf die Bühne. Am Samstag, 13 Januar 2024, wird die Oper, zu der die Komponistin selbst das Libretto schrieb, um 19:30 Uhr im Opernhaus aufgeführt. Unter der Regie von Emily Hehl werden u. a. Aude Extrémo in der Partie der Yamina, Anna Sohn (Héléna), Sergey Radchenko (Mirko) und Mandla Mndebele (Aslar) zu sehen sein. Die musikalische Leitung hat der stv. Generalmusikdirektor Motonori Kobayashi. Hierbei ist erstmalig das von Holmès präferierte lange Finale zu hören, das 1895 noch den Strichen des Pariser Theatermanagements zum Opfer fiel.

Die heute nahezu vergessene Augusta Holmès war eine der wenigen Frauen, die sich im Frankreich des 19. Jahrhunderts als Komponistin und Vertreterin des Wagnérisme durchsetzen konnte. Als ihre Oper La Montagne Noire (Der schwarze Berg) 1895 in Paris uraufgeführt wurde, war es das erste Mal, dass das Werk einer Frau im neu errichteten Palais Garnier erklang. Nach immerhin 13 Vorstellungen wurde das Werk jedoch wieder abgesetzt und geriet anschließend in Vergessenheit. Zu Unrecht, denn Holmès verknüpft in La Montagne Noire (Der schwarze Berg) imposanten Wagnerklang mit einer spannenden Verführungsgeschichte.

Als Nachfolge-Produktion zu der mehrfach ausgezeichneten Wiederentdeckung Frédégonde (Saint-Saëns/Guiraud in der Spielzeit 2021/22) wird das französische Drame lyrique 129 Jahre nach seiner Uraufführung als Teil des diesjährigen Wagner-Kosmos V – Mythos und Wahrheit erstmalig wieder auf die Bühne gebracht.
Die Wiederentdeckung ist ein gemeinsames Projekt mit dem Palazzetto Bru Zane, das zu diesem Zweck eine neue kritische Notenedition erstellt hat.
Die junge Regisseurin Emily Hehl setzt Holmès' packende Oper in Szene. An ihrer Seite verantworten Frank Philipp Schlößmann (Bühne) und Emma Gaudiano (Kostüme) die Ausstattung. 

Unter der musikalischen Leitung von Motonori Kobayashi ist in der zentralen Rolle der Yamina die international arrivierte Aude Extrémo zu erleben, die in Dortmund bereits als Erda in der gefeierten Konwitschny-Inszenierung von Siegfried großen Eindruck hinterließ. Die männlichen Hauptrollen werden von den Ensemblemitgliedern Sergey Radchenko (Mirko) und Mandla Mndebele (Aslar) gesungen. Weiterhin zu erleben sind Ensemblemitglied Anna Sohn (Héléna), die zuletzt am Teatro Colón in Buenos Aires und an der Greek National Opera als Cio-Cio-San große Erfolge feierte, sowie Gastsängerin Alisa Kolosova (Dara), die eine langjährige Zusammenarbeit mit Riccardo Muti verbindet, u. a. bei den Salzburger Festspielen und mit Chicago Symphony. 

Karten für die Deutsche Erstaufführung sind an der Theaterkasse im Kundencenter, telefonisch unter 0231/50 27 222 oder im Webshop erhältlich.