von Jean-Paul Sartre • Deutsch von Alfred Dürr / Uli Aumüller
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„Würden Sie bitte unterschreiben?“
„Erledigt. Jetzt sind sie offiziell tot.“
Die zwei Hauptfiguren in Sartres Drehbuch, das 1947 von Jean Delannoy verfilmt wurde, werden zur selben Zeit umgebracht und treffen sich im Totenreich wieder. Eve – eine feine Dame und Ehefrau von einem Milizsekretär – trifft dort auf Pierre, einen Revolutionär. Es stellt sich heraus, dass ein Fehler passiert ist: eigentlich sind Eve und Pierre füreinander bestimmt und hätten sich bereits vor langer Zeit treffen und verlieben sollen. Also bekommen sie eine zweite Chance auf das Leben: Die Zeit wird zurück gedreht auf ihren Todeszeitpunkt und sie werden zurück geschickt ins Reich der Lebenden. Wenn sie es schaffen, sich innerhalb 24 Stunden zu verlieben und jegliche Zweifel an die gemeinsame Zukunft hinter sich zu lassen, dürfen sie weiterleben.
Die Regisseurin Azeret Koua inszeniert Sartres Klassiker mit der Frage, wofür es sich zu leben lohnt. Mit Freude an dem Bild von romantischer Liebe und Fragen an die Geschlechterrollen, die in romantischen Komödien zelebriert werden, inszeniert sie Sartres Klassiker.
Mit
Sarah Quarshie,
Antje Prust,
Raphael Westermeier,
Adi Hrustemović
Regie
Azeret Koua
Ausstattung
Elizaweta Veprinskaja
Musik
Lutz Spira
Dramaturgie
Hannah Saar
Licht
Markus Fuchs
Ton
Robin Lockhart
Regieassistenz
Karl Georg Gierth
Inspizienz
Christoph Öhl
Soufflage
Britta Kalitzki
„Azeret Koua macht aus Sartres Vorlage eine leichthändige, unterhaltsame Komödie, die die Hollywood-Bilder der romantischen Liebe parodiert. Ohne Aggressivität macht sie dennoch deutlich, dass das Konzept der heterosexuellen Monogamie heute um zahlreiche andere Modelle des Zusammenlebens erweitert werden muss.“
„Hervorragend aufgelegt und mit viel Humor zeigten sich Antje Prust und Raphael Westermeier. Sie mussten in verschiedene Rollen schlüpfen, was sie mit einer gehörigen Portion Spielwitz taten. Es war ihnen anzumerken, mit welcher Freude und Lust sie in verschiedene Geschlechterrollen schlüpften."
„Sarah Yawa Quarshie als Eve und Adi Hrustemović als Pierre gingen voll in ihren Rollen auf."
„Zum Auftakt flackert das Licht im Takt zur Discomusik über dem Autoscooter. Das Jenseits ist ein Rummelplatz. So effektvoll startet (...) die Premiere von ‚Das Spiel ist aus‘.“
„Dass dies in letzter Sekunde schief gehen muss, liegt auf der Hand, doch wie die Regisseurin das furiose Finale als üppiges Melodram in Zeitlupe inszeniert, hat echten Witz.“