Ballett Dortmund

Artists in Residence

Annabelle Lopez Ochoa und Edward Clug

Annabelle Lopez Ochoa und Edward Clug, deren choreografische Arbeiten weltweit Beachtung finden, sind ab der Spielzeit 2025/26 Artists in Residence beim Ballett Dortmund. Mindestens je eine Choreografie der beiden wird pro Spielzeit im Repertoire des Ensembles vertreten sein. Zudem werden sie als Mentor*innen im Rahmen des Programms We DO Dance! junge Nachwuchstalente aus den Reihen des Ballett Dortmund sowie des NRW Juniorballett im Bereich der Choreografie durch ihre Expertise dabei unterstützen, ihre eigene Tanzsprache zu entwickeln. Wir haben Annabelle Lopez Ochoa und Edward Clug zu ihren Eindrücken und Plänen, die neue Aufgabe beim Ballett Dortmund betreffend, befragt.

Was kann Dortmund?

Annabelle Lopez Ochoa: Mit gerade einmal 18 Jahren begann ich meine Tanzkarriere in Deutschland, wo ich in Ulm und Heidelberg auftrat. Jetzt, 34 Jahre später, fühlt sich die Rückkehr nach Deutschland wie die Vollendung eines schönen Kreises an. Während ich dieses neue Kapitel mit dem Ballett Dortmund aufschlage, ist mein Herz voller Aufregung und Ehrgeiz. Ich stelle mir eine Zukunft vor, in der die Arbeit, die wir auf dieser Bühne präsentieren, eine neue dynamische Energie mit sich bringt, die das Publikum mit ihrer facettenreichen Kunstfertigkeit und den tänzerischen Signaturen von Edward Clug und mir in ihren Bann zieht.

Edward Clug: Dortmund hat eine lange und reiche Tradition in der Förderung der Tanzkunst. Die Stadt versteht diese Notwendigkeit und das Publikum trägt durch seine Beständigkeit und sein Vertrauen zu einer immer größeren Popularität des Balletts innerhalb der Stadtgesellschaft bei.

Was kann Tanz?

Clug: Tanz kommuniziert und bewegt die Menschen mit ungesehenen Worten. Die Metapher eines tanzenden Körpers erweckt den Geist und erhebt uns in Dimensionen, in denen wir uns leichter verbinden können.

Lopez Ochoa: Tanz hat eine universelle Kraft, die Grenzen und Sprachen überschreitet. Ich spreche zwar vier Sprachen, aber der Tanz ist die Sprache, in der ich mich am freiesten ausdrücken kann. Er verbindet uns alle durch die Athletik der Tänzer*innen, die visuelle Poesie der Bewegung und die zutiefst menschlichen Geschichten, die widerspiegeln, wer wir sind.

Wie wird Dortmund?

Clug: Reicher: mit jedem neuen Projekt und mit jeder neuen Person, die das Theater besucht.

Lopez Ochoa: Dortmund ist weltweit bekannt für Borussia Dortmund, eine Fußballmannschaft, die mein Mann für ihre innovative Art, ihre Mannschaft zu führen, verehrt. Mein Traum wäre der: Lassen Sie uns das Ballett Dortmund zur Borussia der Ballettcompanies machen. Gemeinsam können wir diese Company auf das gleiche internationale Niveau heben, indem wir kühne Werke präsentieren und kreieren; Geschichten, die erzählerische Tiefe, zeitgenössische Sensibilität und klassisches Ballett mit einem Twist verbinden. Dies wird ein breites Publikum in Dortmund und international ansprechen.

Wie wird Tanz?

Lopez Ochoa: Mein lateinamerikanisches Erbe wird im Februar 2026 erstrahlen, wenn wir die Geschichte von Frida Kahlo zum Leben erwecken. Frida feiert die mexikanische Ikone, die ihr Leben in Kunst verwandelte und ihren Schmerz und ihre Leidenschaft als Leinwand nutzte. Ich kann es kaum erwarten, diese lebendige Produktion mit der Dortmunder Gemeinschaft zu teilen.

Clug: Tanz wird immer eine reale Erfahrung sein, die die Kraft hat, uns in verschiedene Realitäten zu versetzen.

Warum Tanz in Dortmund?

Lopez Ochoa: Lasst uns groß träumen, kühn gestalten und dafür sorgen, dass das Ballett Dortmund ein kultureller Leuchtturm wird, der sogar meinen Mann von der Fußballarena ins Theater lockt! Dies ist erst der Anfang einer spannenden Reise.

Clug: Weil Dortmund gerne tanzt. Im Theater – und auf der Südtribüne des Signal Iduna Parks. Ich habe es selbst gesehen.

(c) Joe Shultz

Annabelle Lopez Ochoa ist eine produktive, preisgekrönte und gefragte Choreografin, die mehr als hundert Ballette für 88 Companies in aller Welt geschaffen hat. Ihr breit gefächertes Werk umfasst kurze konzeptionelle Stücke, abendfüllende Erzählungen und Tanzfilme. Seit 2019 ist Lopez Ochoa Programmdirektorin des Sommerprogramms für zeitgenössisches Ballett an der School at Jacob's Pillow. Zudem ist sie eine der wenigen Choreografinnen, die sich auf dem Gebiet des narrativen Balletts auszeichnen und hat bisher erfolgreich 15 Handlungsballette geschaffen.

(c) Björn Hickmann

Edward Clug Der in Beiuș (Rumänien) geborene Edward Clug erhielt 1991 sein erstes Engagament am Slowenischen Nationaltheater in Maribor. Seit mehr als 30 Jahren widmet er nun seine Karriere dem Land, das ihn damals adoptiert hat. Früh entdeckte er seine Berufung zur Choreografie. Seither arbeitet er regelmäßig mit renommierten Companies wie dem Nederlands Dans Theater, dem Stuttgarter Ballett, dem Ballett Zürich, dem Bolschoi-Ballett, dem Wiener Staatsballett und dem Ballett des Teatro alla Scala und hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten als eine der wichtigsten choreografischen Stimmen seiner Generation positioniert.