Spielzeit 2024|25
Liebes Publikum!
Herzlich willkommen zur Spielzeit 24/25!
In Zeiten, in denen die Welt auseinanderzufallen scheint, kann das Theater als ein Ort des Dialogs und der gemeinsamen Verständigung dienen. Wer sind wir, als Individuen und als Gesellschaft? Was hat uns geprägt? Und wie kann eine Gemeinschaft entstehen, die gleichzeitig unserer Verschiedenheit Rechnung trägt? Das Theater lädt ein, uns auf unsere gemeinsamen Werte zu besinnen und erinnert daran, dass trotz aller Unterschiede die menschliche Erfahrung universell ist. Mit dem Kant-Jahr und dem 140. Jahrestag der Afrika-Konferenz erinnern wir uns in dieser Spielzeit an das, was uns bis heute als Gesellschaft prägt. Wie wirkmächtig diese geschichtlichen Kontinuitäten sind und wie daraus ein neues Wir erwachsen kann – dieser Frage wollen wir im Laufe der Spielzeit auf den Grund gehen.
Den Anfang macht Kieran Joel, der bereits die gefeierte Produktion Das Kapital: Das Musical am Schauspiel Dortmund entwickelt hat. Zur Eröffnung der Spielzeit auf der großen Bühne kehrt er zurück, um sich mit Dantons Tod und Kants Beitrag auf humorvoll-unterhaltsame Weise den Fragen der Aufklärung zu stellen. Wie weit sind wir eigentlich gekommen in Sachen Freiheit, Gleichheit, Mündigkeit? Und kann es vielleicht doch eine gemeinsame Wahrheit geben?
Mit einer Komödie kehrt auch Babett Grube ans Schauspiel Dortmund zurück. In Jeeps von Nora Abdel-Maksoud werden vier Figuren mit einer radikalen Erbrechtsreform konfrontiert: Geerbt wird jetzt per Losentscheid. Die Verhandlung komplexer Fragen von Chancengleichheit und Leistungsgerechtigkeit wird hier zum witzig-bissigen Vergnügen.
Ein besonderes Highlight der Spielzeit ist unsere von der Kulturstiftung des Bundes geförderte Zusammenarbeit mit dem inklusiven Kollektiv „i can be your translator”. Diesmal geht es auf der Hinterbühne des Schauspielhaus mit Ein Abriss! Was bisher geschehen sein wird um das Potential des Theaters.
Außerdem freuen wir uns sehr, die Zusammenarbeit mit dem Autor Necati Öziri fortzusetzen und seinen für den Deutschen Buchpreis nominierten Debütroman Vatermal in Dortmund zu zeigen. In der berührenden Familiengeschichte tritt ein Sohn ins Zwiegespräch mit der prägenden Person seines Lebens – dem Vater, den er niemals kennengelernt hat.
Es geht dieses Jahr um große Geschichten, starke Gefühle und Träume über die Zukünfte, die wir gemeinsam erleben werden. Das Schauspiel soll ein Raum der Begegnung und des Miteinanders werden, der dazu beiträgt, unsichtbare Verbindungen zu stärken und uns daran zu erinnern, dass wir in Geschichten vereint sind. Willkommen zu einer Spielzeit, die nicht nur unterhält, sondern auch verbindet!
Herzlich,
Julia Wissert, Intendantin Schauspiel Dortmund, und das Team des Schauspiel Dortmund