KJT

Wiederaufnahme von „Ohne Titel (194418)“ im Kinder- und Jugendtheater

Ein Stück über das Leben einer jüdischen Künstlerin, die exemplarisch für all diejenigen steht, denen die Möglichkeiten und Visionen ihres Lebens durch die Verfolgung im Nationalsozialismus gewaltsam genommen wurden

Szene aus „Ohne Titel (194418)“ (c) Birgit Hupfeld

Am 8. Mai, dem 80. Jahrestag zum Ende des zweiten Weltkriegs, feierte das Kinder- und Jugendtheater die Uraufführung von Ohne Titel (194418) und gedachte somit den Verfolgten und Opfern des Nationalsozialismus. Nun nimmt das KJT das Stück der israelischen Autorinnen Elinor Milchan und Sharon Burstein wieder auf. Ab dem 25. November haben alle ab 16 Jahren wieder Gelegenheit die jüdische Künstlerin Nelly durch ihr Leben unter widrigsten Bedingungen zu begleiten.

Über das Stück
Ohne Titel (194418) beschreibt die Möglichkeit eines Lebens, das hätte sein können. Wir lernen die Protagonistin Nelly als erfolgreiche Künstlerin kennen, die mit über 90 Jahren den Preis für ihr Lebenswerk entgegennimmt. Doch geschieht das, was auf der Bühne Realität wird, tatsächlich? Schnell wird klar: Wir befinden uns mitten in einem unmöglichen Traum. Nellys Traum ist inspiriert von wahren Geschichten und Figuren, die ihr im Laufe ihres Lebens begegnet sein könnten. In filmähnlichen Sequenzen rauscht ihr Leben an uns vorbei, zoomt in einem Moment ganz nah heran und lässt uns im nächsten durch die Jahrzehnte eines Lebens springen. Nellys Schicksal steht dabei vielleicht stellvertretend für alle Verfolgten, denen in der Zeit des Nationalsozialismus die Visionen und Möglichkeiten ihres Lebens gewaltsam genommen wurden. „Dies hätte sein können!“ wird so eine zutiefst tragische und zugleich Hoffnung machende Feststellung.

Die Autorinnen
Elinor Milchan und Sharon Burstein Bichachi sind zwei israelische Künstlerinnen und Autorinnen, die für Ohne Titel (194418) zum wiederholten Male im Kollektiv geschrieben und gearbeitet haben.
Sharon Burstein Bichachi ist Theaterschauspielerin und -künstlerin. Sie schloss ihr Studium an der Fakultät für Theaterwissenschaften an der Universität Tel Aviv ab und spielte in zahlreichen Theater- und Filmproduktionen in ihrer Heimat und dem israelischen Ausland. Elinor Milchan ist eine multidisziplinäre Künstlerin und Schriftstellerin. Sie ist in den Bereichen Fotografie, Videokunst, Buch und Theater tätig und gewann für ihre Arbeiten mehrere Preise.
Das Stück wurde von Matthias Naumann aus dem Hebräischen übersetzt und ist gedacht für ein Publikum ab 16 Jahren. Die Produktion wird vom Goethe Institut und von der israelischen Botschaft gefördert.

Termine und Tickets
Karten gibt es sowohl für die Vormittage des 25. und 26. November als auch für die Abendvorstellungen am 27. und 29. März. Erhältlich sind sie für 8 Euro pro Person an der Theaterkasse (Kundencenter am Platz der Alten Synagoge), telefonisch unter 0231/50 27 222 und im Webshop ▶. Weitere Termine folgen.