Oper • Januar 2023

Jin, Jiyan, Azadi! – Frau, Leben, Freiheit!

Eine informative Begegnung mit der Protestbewegung im Iran

Jin, Jiyan, Azadi!

Die Ermordung der 22-jährigen Kurdin Jîna Mahsā Amīnī im September 2022 durch die Gašt-e eršād, die iranische Sittenpolizei, hat dem dortigen Kampf um Frauenrechte eine erneute, grelle, weltweite Sichtbarkeit verliehen. Trotz größter Gefahr für Leib und Leben gehen insbesondere junge Frauen auf die Straße, um eine der misogynsten Staatsformen der Welt zu stürzen – angetrieben von der Wut jahrzehntelanger Diskriminierung und Gewalterfahrung.

Das Regime schlägt mit voller Wucht zurück. Am 8. und 12. Dezember 2022 wurden Mohsen Shekari und Majidreza Rahnavard nach Schauprozessen zum Tode verurteilt und hingerichtet. Etwa 18.000 weitere Menschen werden augenblicklich in iranischen Gefängnissen festgehalten, weil sie protestiert oder Proteste unterstützt haben. Bewaffnete Einsatzkräfte versuchen gewaltvoll Versammlungen niederzuschlagen. Mit Einschüchterungsversuchen und einer gezielten Desinformationsstrategie rund um die Hinrichtungen versucht das Mullah-Regime, die iranische Bevölkerung mit Angst wieder unter Kontrolle zu bringen. Die aber wehrt sich beharrlich. Wir erklären unsere Solidarität mit allen Protestierenden im Iran und möchten in dieser Veranstaltung über die aktuelle Lage sowie die historischen Hintergründe informieren und diskutieren.

In ihrer Keynote gibt die Journalistin und LGBTQ-Aktivistin Mina Khani einen Einblick in die Geschichte des Widerstandes und der Frauenrechtsbewegung im Iran, beginnend mit der Islamischen Revolution 1979. In der anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Nahid Farshi, betrachten Mina Khani, Parisa Tonekaboni (Duisburger Grünen-Politikerin mit den Schwerpunkten Soziales, Kultur und Integration) und Behshid Najafi (Mitgründerin von „agisra e. V.“ in Köln, einer autonomen, feministischen Informations- und Beratungsstelle von und für Migrantinnen*, geflüchtete Frauen*, Schwarze Frauen* und all diejenigen, die von Rassismus betroffen sind) die Entwicklungen von über vier Jahrzehnten Protestbewegung, welche Rolle der Kopftuchzwang dabei spielt und was wir aus der Ferne tun können, um zu helfen.

Der Eintritt ist frei. 
Die Veranstaltung ist ausgebucht. Wenn Sie auf die Warteliste möchten, schreiben Sie bitte eine E-Mail an
 dhandschuh@theaterdo.de


Eine Kooperation der Oper Dortmund und dem Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund.
Gefördert im Programm 360°– Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft.

Akteur*innen

Key Note Mina Khani
Podium Mina Khani, Behshid NajafiParisa Tonekaboni

Moderation Nahid Farshi
Musikalische und textliche Beiträge Iranischer Chor Essen, Mitglieder der Dortmunder Bürger*innenOper

Förderer

Partner