Philharmoniker • November 2020

3. Philharmonisches Konzert: Orte der Sehnsucht

Mit Werken von Tschaikowsky, Bruch und Mendelssohn Bartholdy

Orte der Sehnsucht

Peter Tschaikowsky Serenade C-Dur, op. 48
Max Bruch Violinkonzert Nr. 1 in g-moll
Felix Mendelssohn Bartholdy Meeresstille und glückliche Fahrt MWV P 5 op. 27

Wo wir gerade nicht sind, dahin zieht es uns hin. Jeder kennt solche Orte der Sehnsucht, die Balsam für die Seele sind. Peter Tschaikowsky schreibt seine Serenade für Streicher op. 48 im Herbst 1880 auf Kamenka, dem Landgut seiner Schwester. Dorthin flüchtet er regelmäßig vor dem Moskauer Stadtleben und seinen Depressionen. „Sogleich fühlte ich mich wieder fröhlicher, angenehm und entspannt“ berichtet er von der angenehmen Wirkung der Umgebung. „Ein Stück vom Herzen“ sei seine Serenade. Sie träumt sich zurück ins Rokoko, zurück zur Leichtigkeit der Musik Mozarts; dennoch ist sie durch und durch russisch und ganz Belle Époque. In eine andere Welt führt auch das vielleicht romantischste aller Violinkonzerte, das Konzert Nr. 1 op. 26 von Max Bruch. Der Komponist wünscht sich zeitlebens, es wäre nicht derart populär geworden. „Ich kann dieses Konzert nicht mehr hören!“, klagt er vor allem am Ende seines Lebens. Nun, wir schon! Denn der Welterfolg von 1868 hat mitreißende Melodik zu bieten, einen schmelzenden langsamen Satz und ein temperamentvolles „ungarisches“ Finale. Zudem ist dieses Opus 26 ein würdiges Erinnerungsstück: Bruchs 100. Todestag ist gerade vergangen. Ein Werk von Felix Mendelssohn-Bartholdy schließlich weckt die Sehnsucht nach Meer und Wellen. Inspiriert von einem Goethe-Gedicht, stellt er musikalisch eine Flaute dar, die von säuselnden Winden beendet wird: Meeresstille und Glückliche Fahrt (1832) setzt diesem Abend das Schaumkrönchen auf.

 

Besetzung

Violine Kirill Troussov

Dortmunder Philharmoniker

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