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Philharmoniker

Per Arne Glorvigen

Gastsolist (Bandoneon)

Per Arne Glorvigen (* 1963) zählt zu den erfolgreichsten Bandoneon-Spielern unserer Zeit. Er studierte von 1983 bis 1987 Akkordeon an der Musikhochschule in Oslo und setzte seine Studien danach in Paris bei Richard Galliano fort. Entscheidend war ein Zusammentreffen im Oktober 1988 in Paris mit dem Bandoneon-Meister Juan José Mosalini, der seine Heimat Argentinien nach der Machtübernahme der Militärdiktatur verlassen hatte. Glorvigen wechselte vom Akkordeon zum Bandoneon, studierte drei Jahre bei Mosalini und lernte bei mehreren ausgedehnten Aufenthalten in Buenos Aires Tangolegenden wie Horacio Salgán, Osvaldo Pugliese und auch Astor Piazzolla kennen, was ihn nachhaltig prägte. Danach begann er, sich als Bandoneon-Solist international zu profilieren.

In seiner Karriere erweiterte Glorvigen das klassische Tango-Repertoire für sein Instrument um Werke aus dem Barock, Klezmer, Pop und vor allem auch um zeitgenössische Musik. Namhafte Komponisten widmeten ihm Konzerte für Bandoneon und Orchester. Nach Studien in Paris bei Eric Tanguy (Komposition) und Guillaume Connesson (Orchestrierung) wandte sich Glorvigen auch selbst erfolgreich dem Komponieren zu.

Eine besonders produktive künstlerische Zusammenarbeit verbindet Per Arne Glorvigen mit dem Geiger Gidon Kremer, mit dem er weltweit Konzerte gegeben und vier CDs eingespielt hat. Zu Glorvigens musikalischen Partnern zählen weiter der Cellist Nicolas Altstaedt, die Harfenistin Marie-Pierre Langlamet, der Gitarrist Göran Söllscher und das Alban Berg Quartett. Als Solist konzertierte er mit zahlreichen international bekannten Orchestern. Daneben sind die Auftritte mit dem Glorvigen Trio fester Bestandteil seiner künstlerischen Tätigkeit. Das seit 2012 in der Besetzung mit dem Kontrabassisten Arnulf Ballhorn und der Geigerin Daniela Braun musizierende Trio bietet ungewöhnliche Programme, in denen Werke des Barock, des Tango nuevo und der neuen Musik miteinander verknüpft werden.