Mit Leonce und Lena feiert das Schauspiel Dortmund am Freitag, 26. September, auf der großen Bühne einen glanzvollen Auftakt in die Spielzeit 2025|26. Georg Büchners Klassiker verbindet Märchen mit Melancholie, Romantik mit Revolte und Poesie mit Satire – und wird in Dortmund in der Regie von Jana Vetten als ebenso satirischer wie poetischer, bilderstarker Theaterabend neu inszeniert.
Im winzigen Königreich Popo scheint alles seinen gewohnten Gang zu gehen: König Peter vergisst gern sein Volk, doch das Hofzeremoniell läuft weiter. So richtig zu regieren, scheint der König gar nicht, während die Untertanen darben. Thronfolger Leonce langweilt sich melancholisch aufs Schönste, weigert sich allerdings, die ihm unbekannte Prinzessin Lena von Pipi zu heiraten. Auch Lena ist entsetzt über die arrangierte Ehe: „Warum schlägt man einen Nagel durch zwei Hände, die sich nicht suchten?“ Beide Königskinder fliehen unabhängig voneinander – und laufen sich prompt in die Arme. Können sie den gesellschaftlichen Rollen, die ihnen zugewiesen sind, wirklich entkommen? Und auf wessen Rücken wird die Komödie der Macht gespielt?
Die aktuell für den Theaterpreis „Faust“ 2025 nominierte Regisseurin Jana Vetten bringt Büchners Weltschmerz-Parodie mit pointiertem Humor, visueller Kraft und Tempo auf die Bühne. Für den musikalischen Rahmen sorgt Kalle Kummer, der nicht nur die Kompositionen schrieb, sondern auch selbst auf der Bühne steht – als Musiker und in der Rolle von Büchners Geist „Schorsch Typhus“. Auf der Bühne sind außerdem die Ensemblemitglieder Viet Anh Alexander Tran, Fabienne-Deniz Hammer, Ekkehard Freye und Beatrice Masala zu erleben, ergänzt durch Gästin Melek Erenay und Gast Stefan Hartmann. Gemeinsam mit einem Bewegungschor aus Dortmunder Jugendlichen erwacht der Hofstaat von König Peter zu einem lebendigen, absurden Szenario.
Mit dieser großen Saisoneröffnung lädt das Schauspiel Dortmund dazu ein, Büchners Klassiker neu zu entdecken – als scharfsinniges Porträt eines sinnlosen Machtapparates und der absurden Hoffnung, Romantik könnte die Lösung sein das auch knapp 200 Jahre nach seiner Entstehung seine poetische Kraft um keinen Deut eingebüßt hat.
Karten für die Premiere am Freitag, 26. September (19:30 Uhr) sowie weitere Vorstellungen am Samstag, 27. September (19:30 Uhr), Sonntag, 05. Oktober und Sonntag, 26. Oktober (jeweils 18:00 Uhr) kosten 12 bis 39 e€ und sind im Kundencenter am Platz der Alten Synagoge, telefonisch unter 0231/50 27 222 und im Webshop ▶ erhältlich.