Mit tiefer Bestürzung und Empörung verurteilen das Theater Dortmund und die Jüdische Gemeinde Dortmund die Entscheidung des Flanders Festival Gent, den international renommierten Dirigenten Lahav Shani sowie die Münchner Philharmoniker auszuladen und fordern die politischen Entscheidungsträgerinnen und -träger sowie alle Kulturinstitutionen in Deutschland und Europa auf, sich dieser bedenklichen Entwicklung mit Nachdruck entgegenzustellen. Es darf nicht hingenommen werden, dass Antisemitismus im Namen von Kultur salonfähig gemacht wird. Kultur muss Brücken bauen, Dialog ermöglichen und für Vielfalt stehen – niemals für Ausgrenzung.
Eine solche Maßnahme ist nicht nur ein Affront gegen einen herausragenden Künstler und ein Spitzenorchester, sondern auch ein besorgniserregendes Signal für die Kulturwelt insgesamt. Antisemitismus darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben – schon gar nicht im Kulturbereich, der für Verständigung, Vielfalt und Menschlichkeit steht. Wer Künstlerinnen und Künstler aufgrund ihrer Religion oder Nationalität ausschließt, handelt diskriminierend und beschädigt die Glaubwürdigkeit kultureller Institutionen nachhaltig.
„Die Ausladung Lahav Shanis vom Festival in Gent ist für mich völlig unverständlich. Ich habe ihm während meiner Zeit als Operndirektor am Theater Heidelberg sein erstes Operndirigat ermöglicht und ihn dabei als honorigen, ausgleichenden und künstlerisch herausragenden Menschen kennengelernt“, erklärt Opernintendant Heribert Germeshausen. „Gerade an einer Persönlichkeit wie Lahav Shani, der sich stets für die Verständigung von Israelis und Palästinensern eingesetzt hat, ein solches Exempel zu statuieren, zeugt von gefährlicher Ignoranz.“
Das Theater Dortmund und die Jüdische Gemeinde Dortmund sehen in dieser Entscheidung ein alarmierendes Beispiel dafür, wie Antisemitismus zunehmend auch im Kulturbetrieb sichtbar und erlebbar wird. Gerade in Zeiten, in denen jüdisches Leben in Europa massiven Anfeindungen ausgesetzt ist, ist es unsere gemeinsame Verantwortung, klare Haltung zu zeigen und solche Entwicklungen entschieden zurückzuweisen.
Wir fordern die politischen Entscheidungsträgerinnen und -träger sowie alle Kulturinstitutionen in Deutschland und Europa auf, sich dieser bedenklichen Entwicklung mit Nachdruck entgegenzustellen. Es darf nicht hingenommen werden, dass isrealbezogener Antisemitismus im Namen von Kultur salonfähig gemacht wird. Kultur muss Brücken bauen, Dialog ermöglichen und für Vielfalt stehen – niemals für Ausgrenzung.
Wir stehen solidarisch an der Seite von Lahav Shani, den Münchner Philharmonikern und allen Künstlerinnen und Künstlern, die sich für Dialog, Verständigung und Frieden einsetzen.