Reden oder Schweigen? Seit dem 7. Oktober 2023 ist der Raum des Sagbaren enger geworden. Mit der neuen Gesprächsreihe Unmute, die am Freitag, 24. Oktober 2025, im Studio (Schauspielhaus) startet, versucht das Schauspiel Dortmund einen Raum zu schaffen, um diese Verengungen aufzubrechen.
Wir fragen uns und unsere Gäste: Wie können wir trotz Widersprüchen, Schmerz und Angst weiter miteinander sprechen? Wie entstehen Orte, in denen Differenz stehen bleiben darf, ohne sofort aufgelöst zu werden? Wo findet Trauer Platz, ohne politisch funktionalisiert zu werden? Wie lassen sich Kritik an Krieg, Besatzung und Rassismus äußern?
Ausgangspunkt ist der Sammelband Trotzdem sprechen. Jüdischsein, Rassismus und die neue Gegenwart herausgegeben von Lena Gorelik, Mirjam Zadoff und Miryam Schellbach. Zum Zeitpunkt seines Erscheinens ein wichtiger Impuls – ist es heute, nach der weiteren Zuspitzung gesellschaftlicher Debatten, Zeit für eine Bestandsaufnahme und neue Perspektiven.
Den Auftakt der Gesprächsreihe am Freitag, 24. Oktober, machen Prof. Dr. Meron Mendel, Publizist, Historiker und Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, und die Politologin und Publizistin Saba-Nur Cheema. Prof. Dr. Mendel, dessen Arbeit sich seit Jahren um Fragen von Migrationsgesellschaft, Erinnerungskultur und Identitätspolitik dreht, gehört zu den wichtigsten Stimmen im aktuellen Diskurs. Saba-Nur Cheema, ehemalige Bildungsreferentin und Leiterin der pädagogischen Abteilung der Bildungsstätte Anne Frank, forscht und publiziert zu den Themen politische Bildung, Antimuslimischer Rassismus, Antisemitismus und Diversität. Die Moderation des Abends übernimmt Schauspiel-Intendantin Julia Wissert.
Die Reihe versteht sich als kritische Zwischenbilanz, kollektive Reflexion und Einladung zur Unsicherheit. Sprechen ist kein Automatismus – aber notwendig.
Karten für Unmute am Freitag, 24. Oktober, 20 Uhr gibt es an der Theaterkasse im Kundencenter (Platz der Alten Synagoge), telefonisch unter 0231/50 27 222 und im Webshop ▶ .