Mit der nächsten Premiere Ohne Titel (194418) gedenkt das Kinder- und Jugendtheater Dortmund den Verfolgten und Opfern des Nationalsozialismus. Das neue Stück der israelischen Autorinnen Elinor Milchan und Sharon Burstein Bichachi feiert am Donnerstag, 8. Mai, dem 80. Jahrestag zum Ende des zweiten Weltkriegs, im Kinder- und Jugendtheater in der Sckellstraße Uraufführung.
Nellys Traum
Ohne Titel (194418) beschreibt die Möglichkeit eines Lebens, das hätte sein können. Wir lernen die Protagonistin Nelly als erfolgreiche Künstlerin kennen, die mit über 90 Jahren den Preis für ihr Lebenswerk entgegennimmt. Doch geschieht das, was auf der Bühne Realität wird, tatsächlich? Schnell wird klar: Wir befinden uns mitten in einem unmöglichen Traum. Nellys Traum ist inspiriert von wahren Geschichten und Figuren, die ihr im Laufe ihres Lebens begegnet sein könnten. In filmähnlichen Sequenzen rauscht ihr Leben an uns vorbei, zoomt in einem Moment ganz nah heran und lässt uns im nächsten durch die Jahrzehnte eines Lebens springen. Nellys Schicksal steht dabei vielleicht stellvertretend für alle Verfolgten, denen in der Zeit des Nationalsozialismus die Visionen und Möglichkeiten ihres Lebens gewaltsam genommen wurden. „Dies hätte sein können!“ wird so eine zutiefst tragische und zugleich Hoffnung machende Feststellung.
Israelische Autorinnen
Elinor Milchan und Sharon Burstein Bichachi sind zwei israelische Künstlerinnen und Autorinnen, die für Ohne Titel (194418) zum wiederholten Male im Kollektiv geschrieben und gearbeitet haben.
Sharon Burstein Bichachi ist Theaterschauspielerin und -künstlerin. Sie schloss ihr Studium an der Fakultät für Theaterwissenschaften an der Universität Tel Aviv ab und spielte in zahlreichen Theater- und Filmproduktionen in ihrer Heimat und dem israelischen Ausland. Elinor Milchan ist eine multidisziplinäre Künstlerin und Schriftstellerin. Sie arbeitet in den Bereichen Fotografie, Videokunst, Buch und Theater und gewann für ihre Kreationen mehrere Preise.
Das Stück wurde von Matthias Naumann aus dem Hebräischen übersetzt und ist gedacht für ein Publikum ab 16 Jahren.
Die Produktion wird vom Goethe Institut und von der Israelischen Botschaft gefördert.
Team und Termine
Regie führt KJT-Intendant Andreas Gruhn, Sandra Linde hat Bühne und Kostüme für die Produktion entworfen, Musik und Sound hat Manuel Loos entwickelt. Milena Noëmi Kowalski und Lennard Walter betreuen die Inszenierung dramaturgisch. Auf der Bühne stehen Annika Hauffe als Nelly sowie Jan Westphal, Thomas Ehrlichmann, Sar Adina Scheer, Rainer Kleinespel, Beatrice Sclicon und Paula Wegner.
Die Premiere findet am 8. Mai um 19 Uhr statt. Weitere Vorstellungen folgen am 18. Mai (18 Uhr), am 12. und 13. Juni (jeweils um 11 Uhr), am 15. Juni (18 Uhr) und am 28. Juni (20 Uhr) im Kinder- und Jugendtheater in der Sckellstraße.
Karten zu je 8 € sind an der Theaterkasse im Kundencenter (Platz der Alten Synagoge), unter 0231/50 27 222 und im Webshop ▶ erhältlich.