Liebes Publikum,
während ich diese Zeilen Anfang Februar 2025 schreibe, blicke ich voller Dankbarkeit auf die erste Spielzeithälfte 2024/25 zurück. Mit Ihrer Treue und Begeisterungsfähigkeit haben Sie uns die beste Auslastung der letzten 30 Jahre beschert. Zudem wurde Ingo Kerkhofs Inszenierung der Szenischen Deutschen Erstaufführung von Kurtágs Fin de Partie (Endspiel) mit dem begehrten deutschen Theaterpreis DER FAUST als „beste Musiktheater-Inszenierung“ des Jahres 2024 ausgezeichnet. Und unsere Aufführung von Augusta Holmèsʼ Oper La Montagne Noire (Der schwarze Berg) wurde als „beste Wiederentdeckung“ bei den International Opera Awards 2024 nominiert.
Zum Beginn der Spielzeit 2025/26 heißen wir sehr herzlich Jordan de Souza als neuen Dortmunder Generalmusikdirektor willkommen. Mit Mozarts Le nozze di Figaro in der Regie von Vincent Boussard haben wir bewusst ein Stück ausgewählt, in dem Sie Ihr Dortmunder Ensemble fast vollständig auf der Bühne erleben können. Und zum Auftakt des neuen Ballettintendanten Jaš Otrin bündeln wir mit Ensemble und Chor der Oper Dortmund die Kräfte für ein spartenübergreifendes Gemeinschaftsprojekt mit Carmina Burana, dem weitere folgen sollen.
Anlässlich des 100. Jahrestages ihrer Uraufführung kehrt Turandot in Starbesetzung auf den Spielplan zurück (am 5. Februar sogar mit der Primadonna assoluta unserer Tage, Asmik Grigorian, in der Titelrolle). Zentral für die internationalen Reputationsgewinne der Oper Dortmund in den letzten Jahren war zweifelsfrei das Festival Wagner-Kosmos, das wir auch nach dem Abschluss der Ring-Tetralogie fortsetzen. Neben einer Wagner/Faust-Gala stehen in der Festivalausgabe 2026 zwei faszinierende Komponistinnen im Zentrum: Clémence de Grandval und Sarah Nemtsov. Beide beschäftigen sich mit der osteuropäischen Historie. Clémence de Grandval schrieb eine Oper über den heute noch in der Ukraine als Helden im Kampf gegen Russland verehrten Mazeppa, die 1892 mit großem Erfolg uraufgeführt wurde und nun bei uns an der Oper Dortmund ihre Szenische Deutsche Erstaufführung erlebt. Mazeppa in der Regie von Martin G. Berger setzt damit die mit zahlreichen internationalen Nominierungen und Preisen bedachte Zusammenarbeit mit dem Palazzetto Bru Zane (Frédégonde 2021/22, La Montagne Noire (Der schwarze Berg) 2023/24) fort. Der Uraufführung von Sarah Nemtsovs WIR (WE) liegt Samjatins bahnbrechender dystopischer Roman Wir zugrunde, der bereits 1920 den „Roten Terror“ Lenins künstlerisch verarbeitete und als erstes Buch in der UdSSR offiziell verboten wurde. Eva-Maria Höckmayr hat ein aufregendes Raumkonzept für diese Auftragskomposition der Oper Dortmund entwickelt.
Mit dem Musical Grease in Starbesetzung und in der Regie von Gil Mehmert sowie Paul Abrahams genialer Jazz-Operette Märchen im Grand-Hotel in einer Neuinszenierung von Jörn-Felix Alt können Sie sich auch auf Meisterwerke der leichten Muse in großartiger szenischer Umsetzung freuen.
Das umfangreiche Programm der Jungen Oper Dortmund und die dritte Ausgabe unseres Beyond Opera-Festivals runden unseren abwechslungsreichen Spielplan für alle Altersgruppen ab.
An dieser Stelle ▶ finden Sie ab dem 25.07. zudem den Hinweis auf eine bevorstehende Kooperation mit den Bayreuther Festspielen als Sommerpremiere 2026, deren Details wir erst nach Erscheinen dieser Saisonbroschüre bekanntgeben dürfen. Seien Sie also gespannt!
Wir freuen uns auf Sie!
Ihr
Heribert Germeshausen
Intendant der Oper Dortmund