Orpheus und Eurydike
Kooperation des Kinder- und Jugendtheater Dortmund mit dem POUR ENSEMBLE
Orpheus und Eurydike – die beiden sind eines der großen, tragischen Liebespaare der europäischen Kulturgeschichte. Der griechische Mythos erzählt, wie Orpheus nur einen Tag nach der Hochzeit seine geliebte Frau Eurydike durch einen tödlichen Schlangenbiss verliert. Orpheus, begnadeter Sänger und Leierspieler, der Liebling der Götter, klagt diese an. Amor, der Gott der Liebe, lässt sich erweichen und erlaubt Orpheus ins Totenreich hinabzusteigen und Eurydike ins Leben zurückzuholen. Unter einer Bedingung: Er darf sich auf dem Rückweg nicht nach ihr umdrehen, bis sie beide das Licht der Oberwelt erreicht haben. Doch Eurydike ist erst erstaunt, dann tief verletzt und verzweifelt, dass Orpheus sie nicht anschaut. Orpheus erträgt ihr Leiden nicht – oder überkommt ihn etwa kurz vor dem Ziel die Angst, dass Eurydike ihm nicht folgt? Er dreht sich um … Eurydike stirbt ein zweites Mal und verschwindet für immer in der Schattenwelt.
Von Komponisten verschiedener Epochen vielfach aufgegriffen, haben vor allem die Opern von Claudio Monteverdi (1607) und Christoph Willibald Gluck (1762) die Musikwelt verändert. Entgegen dem Mythos verleiht Gluck seiner Oper jedoch ein versöhnliches Ende: Gerührt von Orpheus‘ tiefem Schmerz und der großen Liebe der beiden greift Amor ein und bringt Eurydike ins Leben zurück. Das mixed-abled POUR ENSEMBLE arbeitet zum ersten Mal mit einer Oper und nähert sich mit seiner interdisziplinären Arbeitsweise dem Mythos von Orpheus und Eurydike in der hoffnungsvollen Version von Christoph W. Gluck an. Die Musiker*innen des POUR ENSEMBLE Gunda Gottschalk, Fabian Neubauer und Ute Völker erarbeiten eine sehr eigenwillige Interpretation der Gluck‘schen Musik. Die Ensemblemitglieder werden die Oper spielen, tanzen, schreien und auch singen. Eine Annäherung an die Kunstform Oper, aber auch ein Stück über Mut, über die Liebe und über das Vermissen. Darüber, sich nach einem Menschen zu sehnen, eine Prüfung bestehen zu müssen und über die Schwierigkeit, sich nicht anschauen zu können.
Das POUR ENSEMBLE ist eines der wenigen professionellen mixed-abled Ensembles in NRW, das spartenübergreifend arbeitet: Musik, Tanz und Theater stehen gleichberechtigt nebeneinander und prägen die Ästhetik der Produktionen. Es postuliert als inklusives Theater eine eigene Bühnensprache, die Bewegung, Musik und Sprache zu feinen poetischen Sequenzen verflechtet und Bilder entstehen lässt, die alle Sinne berühren.
Für Orpheus und Eurydike erarbeiten die Musiker*innen des POUR ENSEMBLE, Gunda Gottschalk, Fabian Neubauer und Ute Völker, eine sehr eigenwillige Interpretation der Gluck‘schen Musik.
Hinweise zu sensiblen Inhalten und sensorischen Reizen.
Zum Stück in Leichter Sprache:
Das Theaterstück heißt Orpheus und Eurydike.
Es ist eine Geschichte aus dem antiken Griechenland.
Das heißt:
Die Geschichte ist über 2.000 Jahre alt.
Es geht um Liebe, Trauer und um Mut.
Was passiert in der Geschichte?
Orpheus ist ein berühmter Sänger.
Seine Frau heißt: Eury·di·ke.
Sie sind frisch verheiratet.
Es ist der Tag nach der Hochzeit:
Eine Schlange beißt Eury·di·ke.
Eury·di·ke stirbt.
Sie geht in die Unterwelt.
Das ist das Land der Toten.
Von dort kommt niemand zurück.
Orpheus ist sehr traurig.
Er klagt die Götter an.
Der Gott Amor hat Mit·leid.
Amor ist der Gott der Liebe.
Amor erlaubt Orpheus:
Er darf in die Unterwelt gehen:
Orpheus darf Eury·di·ke aus der Unterwelt zurück·holen.
Aber Amor will Orpheus testen:
Orpheus muss 2 Prüfungen bestehen.
Erste Prüfung:
Orpheus muss die Fu·rien besiegen
Die Fu·rien bewachen die Unter·welt.
Sie sind also Wächter·innen von der Unter·welt.
Orpheus schafft das.
Zweite Prüfung:
Orpheus darf Eury·di·ke nicht anschauen.
Auf dem ganzen Weg zurück aus der Unter·welt.
Zuerst müssen beide aus der Unter·welt raus sein.
Dann darf Orpheus Eury·dike wieder anschauen.
Orpheus schaut Eury·dike nicht an.
Das macht Eurydike traurig.
Sie denkt:
Er liebt mich nicht mehr.
Ich bleibe lieber in der Unterwelt.
Deshalb schaut Orpheus sie doch an.
Er bricht die Regel.
Und Eurydike stirbt nochmal.
So ist das Ende von der Geschichte aus dem antiken
Griechenland.
Aber in diesem Theater·stück geht es weiter:
Der Gott Amor hat wieder Mitleid.
Er bringt Eurydike zurück zu den Lebenden.
Das ist das Ende.
Diese Aufführung ist eine Oper.
Das heißt:
Es gibt viel Musik.
Es gibt Tanz.
Es gibt Gesang.
Es gibt Schreie.
Alles zusammen.
Weitere Vorstellungen von Orpheus und Eurydike
Pina Bausch Zentrum „Under Construction“ Wuppertal: 22./23./25.01.26
Prinz Regent Theater Bochum: 28.02.26
Orangerie Theater Köln: 16./18./19.04.26
Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem NRW KULTURsekretariat.