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Philharmoniker

Guy Braunstein

Violine (Gast)

Der Geiger Guy Braunstein (*1971) wuchs in Tel Aviv auf und begann im Alter von sieben Jahren mit dem Violinspiel. Er studierte in seiner Heimatstadt bei Chaim Taub sowie später in New York bei Glenn Dicterow, Pinchas Zukerman und seinem Mentor Isaac Stern. Obschon er sich als Solist bereits vielfach profiliert hatte, war es eine Sensation, als die Berliner Philharmoniker ihn im Jahr 2000 zum jüngsten Konzertmeister seit Bestehen des Orchesters beriefen. In dieser Funktion prägte Braunstein die Ära Claudio Abbados entscheidend mit und empfing umgekehrt von Abbado künstlerische Impulse, die er zu seinen wichtigsten Einflüssen zählt.

Im Sommer 2013 legte Braunstein diese Position nieder, um sich ganz auf seine solistische Karriere konzentrieren zu können. Seither ist er weltweit mit zahlreichen renommierten Orchestern aufgetreten und konzertierte in bedeutenden Musikzentren und bei großen Festivals. Zu seinen musikalischen Partnern zählen Größen des internationalen Musiklebens von András Schiff, Martha Argerich und Mitsuko Uchida bis zu Zubin Mehta, Daniel Barenboim und Andris Nelsons.

Ein besondere neue Facette, die Braunstein von vielen Kollegen und Kolleginnen unterscheidet, hat sein Künstlertum in den letzten Jahren durch das Arrangieren und Bearbeiten erhalten. So schuf er etwa Konzerttranskriptionen von Kompositionen von Tschaikowsky, Puccini und Dvořak sowie von Schönbergs Streichsextett Verklärte Nacht, aber auch von verschiedenen Songs der Beatles. Aus den Beatles-Transkriptionen ist sogar ein veritables Violinkonzert entstanden, Abbey Road, das Braunstein in diesem Jahr zusammen mit Alondra de la Parra auch auf CD eingespielt hat. Seine gesamte Diskografie verzeichnet vor allem Werke des virtuosen romantischen Repertoires. 

Seit kurzem ist Braunstein auch als Dirigent international aktiv. Er leitete hochrangige Orchester unter anderem in Trondheim, Rotterdam, Tel Aviv und Queensland. Der Geiger spielt eine Violine von Francesco Ruggieri aus dem Jahr 1679.