Late Night Konzert mit Bach: Zwischen Passion und Percussion

Entspannt, experimentell: Klassische Musik im Industriedenkmal Kokerei Hansa

Die Dortmunder Philharmoniker in der Kokerei Hansa (c) Sophia Hegewald

Inmitten der monumentalen Architektur der Kokerei Hansa entfaltet sich am Samstag, den 1. November 2025 um 21:00 Uhr, eine außergewöhnliche musikalische Begegnung: Unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Jordan de Souza eröffnen die Dortmunder Philharmoniker mit dem Titel Bach Remix – Leben und Tod die neue Reihe Late Night in der Kokerei Hansa – ein Konzertformat, das klassische Musik aus dem Konzertsaal in die eindrucksvolle Atmosphäre eines Industriedenkmals führt.

Im Zentrum steht Johann Sebastian Bachs Johannes Passion BWV 245 (Auszüge) – ein Werk, das wie kaum ein anderes Leben, Leiden und Erlösung in Klang fasst. Diese barocke Klangwelt trifft auf Improvisationen auf alt-orientalischen Instrumenten, auf Percussion und auf musikalische Rituale, die Vergangenheit und Gegenwart, westliche und östliche Klangtraditionen in einen intensiven Dialog bringen.

Inspiriert von einem Konzept des Dirigenten Iván Fischer widmet sich Jordan de Souza gemeinsam mit den Dortmunder Philharmonikern dem Spannungsfeld von Erinnerung und Vergänglichkeit. Mit dabei sind der Tenor Kieran Carrel als Evangelist, die Sopranistin Anna El-Khashem und der Bass Artyom Wasnetsov, die den geistlichen Erzählbogen von Bachs Passion auf eindringliche Weise gestalten. Verstärkt wird dieses klangliche Miteinander durch die orientalischen Klangfarben des Oud-Virtuosen Haig Yazdjian und die rhythmische Ausdruckskraft des Percussionkünstlers Itamar Doari. Gemeinsam mit dem Jugendkonzertchor und dem Konzertchor Westfalica der Chorakademie Dortmund entsteht eine berührende musikalische Synthese aus Barock, Moderne und Weltmusik.

Eingebettet in ein facettenreiches Rahmenprogramm aus Installationen, Improvisationen und performativen Elementen wird die Musik Bachs zum Ausgangspunkt einer emotionalen Auseinandersetzung mit der Frage: Wann endet das Leben – und wann beginnt das Erinnern?

Das ehemalige Salzlager der Kokerei Hansa wird dabei zur Bühne einer besonderen Klangreise – einer Kathedrale aus Stahl und Stein, in der Musik, Raum und Licht verschmelzen. Besucher*innen sitzen in diesem neuen Konzertformat mitten unter den Musikerinnen und Musikern, erleben neue Hörperspektiven und die Verwandlung klassischer Musik in ein intensives, unmittelbares Erleben. Die Kombination von barocker Strenge und freier orientalischer Improvisation lässt eine Klangsprache entstehen, die ebenso fremd wie vertraut wirkt – ein musikalischer Brückenschlag über Zeiten, Kulturen und Traditionen hinweg.

Bereits ab 19:30 Uhr beginnt das Rahmenprogramm mit künstlerischen Installationen und Performances, die den thematischen Bogen von Erinnerung, Vergänglichkeit und Erneuerung aufgreifen.

Der spätere Konzertbeginn um 21:00 Uhr lädt dazu ein, den Abend in entspannter Atmosphäre zu genießen und die besondere Stimmung des Industriedenkmals auf sich wirken zu lassen.

Das Konzert ist bereits ausverkauft, das 2. Late Night Konzert findet am 3. Juli 2026 statt: 2. Konzert Late Night in der Kokerei Hansa: Handys, Musen und Video Games