Ballett, Oper • Oktober 2025 bis Februar 2026

Carmina Burana

Dortmunder Erstaufführung • Ballett von Edward Clug, Musik von Carl Orff • Kooperation mit der Oper Dortmund sowie den Dortmunder Philharmonikern

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(c) Leszek Januszewski

Carmina Burana

  • In der Audioeinführung gibt Ihnen Dramaturgin Helena Sturm einen kurzen Einblick in Carmina Burana. Eine Live-Einführung können Sie 45 Minuten vor jeder Vorstellung im Foyer erleben. 

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Dortmunder Erstaufführung

Carl Orffs Carmina Burana zählt zu den einflussreichsten Werken der Musikgeschichte, deren kraftvolle Symbolik immer wieder neue Adaptionen inspiriert. Edward Clug, ab dieser Spielzeit Artist in Residence am Ballett Dortmund, hat sich mit seiner Choreografie für Les Grands Ballets Canadiens im Jahr 2019 der Herausforderung gestellt, dieses monumentale Werk in eine zeitgenössische, persönliche Interpretation zu übertragen – ohne dabei in die Fußstapfen früherer Versionen zu treten.

Als größte Schwierigkeit seiner Arbeit beschreibt Clug die Suche nach einer eigenen, authentischen Geschichte inmitten der imposanten Musik Orffs. Wie vermeidet man Wiederholungen dessen, was bereits in der eindringlichen Sprache des Originals erzählt wird, um stattdessen eindrucksvolle Bilder zu schaffen, die inmitten der sprachlichen Poesie der Komposition für sich stehen? Seine Antwort liegt in der Verschmelzung von Naturzyklen und menschlicher Sehnsucht: Im Frühlingserwachen, im Aufkeimen des Begehrens, das sowohl die Natur als auch den Menschen durchdringt. Es ist ein Streben nach dem Verbotenen, nach dem Unnahbaren – ein Streben, das sich in tänzerischen Bewegungen voller Spannung und Leidenschaft entfaltet.

Zentral ist die kreisförmige Formation, die die Choreografie rahmt. Sie beginnt und endet mit dem Glücksrad aus dem berühmten Gesang O Fortuna. Die Tänzer*innen verkörpern diesen Kreis, der nicht nur eine perfekte Form darstellt, sondern ein pulsierendes Zentrum, das Energie aufnimmt und wieder freisetzt. Je enger der Kreis wird, desto stärker seine kinetische Kraft – ein Sinnbild für das menschliche Streben nach Vollkommenheit und die Anziehungskraft existenzieller Zyklen.

Die Tänzer*innen des Ballett Dortmund, die Musiker*innen der Dortmunder Philharmoniker, der Opernchor des Theater Dortmund sowie Opernsolist*innen vereinen in dieser Produktion die Disziplinen von Musik und Tanz zu einem imposanten Bühnenerlebnis. Clugs kraftvolle und nuancenreiche Choreografie nimmt das Publikum mit auf eine Reise, die bekannte Elemente von Carmina Burana neu beleuchtet und die Verbindung zwischen Orffs überwältigendem Klanguniversum und den Rhythmen des Lebens sinnlich erfahrbar macht.

Termine

November 2025 07 Freitag Opernhaus 19:30 Uhr – 20:45 Uhr (keine Pause) Einführung: 18:45 Uhr
Tagesaktuelle Besetzung am 07. November 2025
(Änderungen vorbehalten)
November 2025 09 Sonntag Opernhaus 16:00 Uhr – 17:15 Uhr (keine Pause) Einführung: 15:15 Uhr
Tagesbesetzung
Tagesaktuelle Besetzung am 09. November 2025
(Änderungen vorbehalten)
November 2025 09 Sonntag Opernhaus 19:30 Uhr – 20:45 Uhr (keine Pause) Einführung: 18:45 Uhr
Tagesaktuelle Besetzung am 09. November 2025
(Änderungen vorbehalten)
November 2025 13 Donnerstag Opernhaus 19:30 Uhr – 20:45 Uhr (keine Pause) Einführung: 18:45 Uhr
Tagesaktuelle Besetzung am 13. November 2025
(Änderungen vorbehalten)
November 2025 16 Sonntag Opernhaus 18:00 Uhr – 19:15 Uhr (keine Pause) Einführung: 17:15 Uhr
Tagesaktuelle Besetzung am 16. November 2025
(Änderungen vorbehalten)
November 2025 17 Montag Opernhaus 11:00 Uhr – 12:15 Uhr (keine Pause) Einführung: 10:15 Uhr
Tagesaktuelle Besetzung am 17. November 2025
(Änderungen vorbehalten)
Dezember 2025 14 Sonntag Opernhaus 16:00 Uhr – 17:15 Uhr (keine Pause) Einführung: 15:15 Uhr
Tagesaktuelle Besetzung am 14. Dezember 2025
(Änderungen vorbehalten)
Dezember 2025 14 Sonntag Opernhaus 19:30 Uhr – 20:45 Uhr (keine Pause) Einführung: 18:45 Uhr
Tagesaktuelle Besetzung am 14. Dezember 2025
(Änderungen vorbehalten)
Dezember 2025 23 Dienstag Opernhaus 19:30 Uhr – 20:45 Uhr (keine Pause) Einführung: 18:45 Uhr
Tagesaktuelle Besetzung am 23. Dezember 2025
(Änderungen vorbehalten)
Januar 2026 09 Freitag Opernhaus 19:30 Uhr – 20:45 Uhr (keine Pause) Einführung: 18:45 Uhr
Tagesaktuelle Besetzung am 09. Januar 2026
(Änderungen vorbehalten)
Januar 2026 25 Sonntag Opernhaus 18:00 Uhr – 19:15 Uhr (keine Pause) Einführung: 17:15 Uhr
Tagesaktuelle Besetzung am 25. Januar 2026
(Änderungen vorbehalten)
Februar 2026 07 Samstag Opernhaus 19:30 Uhr – 20:45 Uhr (keine Pause) Einführung: 18:45 Uhr
Tagesaktuelle Besetzung am 07. Februar 2026
(Änderungen vorbehalten)
Februar 2026 21 Samstag Opernhaus 19:30 Uhr – 20:45 Uhr (keine Pause) Einführung: 18:45 Uhr
Tagesaktuelle Besetzung am 21. Februar 2026
(Änderungen vorbehalten)
Zum letzten Mal Februar 2026 22 Sonntag Opernhaus 16:00 Uhr – 17:15 Uhr (keine Pause) Einführung: 15:15 Uhr
Tagesaktuelle Besetzung am 22. Februar 2026
(Änderungen vorbehalten)

Besetzung

Solopaar Sae Tamura, Simon Jones, Ekaterine Surmava, Javier Cacheiro Alemán
Floret silva – 1. Duett Kasumi Iwata, Simone Dalè, Júlia Baró, Francesco Nigro
2. Duett Giuditta Vitiello, Keigo Muto, Teodora Neacsu, António Ferreira
Quartett Paulina Bidzińska, Manuela Souza, Francesco Nigro, Filip Kvačák, Jasmine Cameron, Tianie-Finn Grainger, Ned Manning-Lourey, Luke Ruben Talirz
Chramer, gip die varwe mir – Trio Paulina Bidzińska, Kasumi Iwata, Giuditta Vitiello, Daria Suzi, Júlia Baró, Manuela Souza
Estuans interius – Quartett Simone Dalè, António Ferreira, Filip Kvačák, Keigo Muto, Lúcio Kalbusch, Luke Ruben Talirz, Matheus Vaz, Anatole Coste, Kaining Dong, Ned Manning-Lourey, Francesco Nigro, Damian Huiduc Manolescu
Ego sum abbas – Solo Simon Jones, Javier Cacheiro Alemán, Samuel Bassler
Amor volat undique – Duett Sae Tamura, Simon Jones, Daria Suzi, Samuel Bassler
Dies, nox et omnia – Duett Samuel Bassler, Simon Jones, Keigo Muto, Simone Dalè
Stetit puella – Trio Kasumi Iwata, Filip Kvačák, Francesco Nigro, Paulina Bidzińska, Matheus Vaz, Lúcio Kalbusch
In trutina – Solo Sae Tamura, Kasumi Iwata
Ballett Dortmund Júlia Baró, Paulina Bidzińska, Kasumi Iwata, Manuela Souza, Ekaterine Surmava, Daria Suzi, Sae Tamura, Amanda Vieira, Giuditta Vitiello, Yingyue Wang, Samuel Bassler, Javier Cacheiro Alemán, Simone Dalè, António Ferreira, Simon Jones, Lúcio Kalbusch, Filip Kvačák, Keigo Muto, Francesco Nigro, Maksym Palamarchuk, Guillem Rojo i Gallego, Matheus Vaz
NRW Juniorballett Jasmine Cameron, Liberty Fergus, Tianie-Finn Grainger, Selen Gür, Teodora Neacsu, Karin Sakaguchi, Anatole Coste, Kaining Dong, Damian Huiduc Manolescu, Devon Luxton, Ned Manning-Lourey, Luke Ruben Talirz
Bariton Mandla Mndebele, Daegyun Jeong
Sopran Sooyeon Lee, Yeeun Yeo
Tenor Zicong Han
Opernchor Theater Dortmund
Projekt-Extrachor
Dortmunder Philharmoniker

Yeeun Yeo und Zicong Han sind Mitglieder des Opernstudio NRW

Musikalische Leitung Jordan de Souza, Motonori Kobayashi, Olivia Lee-Gundermann
Konzept und Choreografie Edward Clug
Bühne Marko Japelj
Kostüme Leo Kulaš
Lichtdesign Tomaž Premzl
Choreografische Assistenz Tijuana Križman-Hudernik, Daria Sukhorukova, Cyril Pierre
Choreinstudierung Fabio Mancini
Assistent des Chordirektors Louis Fourie
Studienleitung Thomas Hannig
Inspizienz und Produktionsmanagement Jelena-Ana Moody
Bühnenbildassistenz Laila Ibrahim
Kostümassistenz Nina Albrecht-Paffendorf

Meinungen

Kritiken und Pressestimmen

Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ)

„Dem Choreografen Edward Clug, in dieser Saison Artist in Residence beim Dortmunder Ballett, gelingt es vom ersten Moment an, der akustischen Überwältigung standzuhalten, und die Aufmerksamkeit mit minimalistischen, präzisen Bewegungsfolgen derart zu bannen, dass sämtliche Erinnerungen an Schokoladen-, Bier- und Autowerbung sowie zahllose Filmschlachten, zu denen man diese Musik auch schon gehört hat, unmittelbar gelöscht werden. Und man ‚O Fortuna‘, den machtvollen Eingangs- und Schlusschoral, noch einmal völlig neu erlebt.

Hier lässt sich die Choreografie aber noch einmal sehr frisch und in einer sehr inspirierten Bearbeitung mit dem Dortmunder Stamm- und Juniorballett bestaunen – insgesamt 30 Tänzer, die die komplexen Abläufe in ehrfurchtgebietender Präzision und Synchronizität umsetzen.

Für Ausschweifung und Begehren, die in den weiteren Teilen (‚In der Taverne‘ am ‚Hof der Liebe‘) der szenischen Kantate thematisiert sind, findet Clug wiederum eine sehr abstrakte und hochästhetische Sprache.

Wo die lateinischen und mittelhochdeutschen Reime deftig werden, bleibt die Bewegungssprache zart und poetisch. 

Nicht nur der Chor zeigt sich in Bestform, auch die Solisten leisten Großes: Schwindelerregend, wie Mandla Mndebele seinen erdigen Bariton bei ‚Dies nox et omnia‘ in tenorale Höhen zu bewegen vermag, betörend, wie Sooyeon Lee den Liebsten lockt, eine Klasse für sich ist Zicong Han mit dem makabren Klagelied des gerösteten Schwans.

Jordan de Souza, Dortmunds neuer GMD, beweist nach seinem triumphalen Einstieg bei der ‚Hochzeit des Figaro‘ ein weiteres Mal sein Können: nicht nur in der bloßen Beherrschung des immensen (instrumentalen und vokalen) Klangkörpers.

Bei ihm wird die abzählhafte Kleinteiligkeit von Orffs Komposition, die an einigen Stellen bereits die Minimal Music der 1960er vorwegzunehmen scheint, nie monoton. Stattdessen gerät man in einen Rausch von immer neuen Farben und Nuancen. Das groß besetzte Schlagwerk klingt prägnant, aber nie übertönend.

Vorab wurde angekündigt, mit der Kooperation der drei Sparten (Ballett, Oper und Symphoniker) ein Statement setzen zu wollen: Das ist in jeder Hinsicht gelungen. Der frenetische Beifall des wie immer sehr begeisterungsfähigen Dortmunder Ballettpublikums war hochverdient. Der frenetische Beifall des wie immer sehr begeisterungsfähigen Dortmunder Ballettpublikums war hochverdient.“

20. Oktober 2025
Ruhr Nachrichten

„Die Präzision, mit der die Compagnie tanzt, begeistert. In Clugs nur 70-minütigem Tanz unter dem Rad des Schicksals kommt es auf Synchronität an, auch originelle, gymnastische Bewegungen prägen die 24 Bilder von Liebe, Tod, Glück und Unglück. 

All das ist eindrucksvoll und großartig umgesetzt von 30 Tänzerinnen und Tänzern der Dortmunder Compagnie und des NRW Juniorballetts, die am Schluss in hautfarbenen Trikots (Kostüme: Leo Kulaš) wie nackte Körper verschmelzen. Masse statt Indviduum ist der rote Faden dieser Chorografie.“

20. Oktober 2025
Online Musik Magazin

„Die Tänzerinnen und Tänzer des Balletts Dortmund und des NRW Juniorballetts begeistern durch einen homogenen Gesamteindruck und setzen in einer modernen Körpersprache Orffs gewaltige Musik ausdrucksstark in Bewegungen um. Auch das Solopaar (Sae Tamura und Simon Jones) begeistert durch große Präzision.

Der Einstand des neuen Ballettintendanten darf als durchaus gelungen bezeichnet werden. Mit dem Choreografen Edward Clug, der in Dortmund schon für seine Choreografien unter Xin Peng Wang gefeiert worden ist, und Carl Orffs monumentalem Werk ist Jaš Otrin das versprochene ‚Feuerwerk aus Musik und Tanz‘ geglückt.“

20. Oktober 2025

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