Choreografie von Xin Peng Wang • 2. und 3. Akt nach der Choreografie von Marius Petipa • Musik von Léon Minkus
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Hollywood in den 1920er Jahren. In der Traumfabrik entsteht ein neuer, exotischer und opulenter Filmstreifen. Das Thema: La Bayadère – jene schon bei der Premiere in St. Petersburg im Jahr 1877 gefeierte Geschichte der schönen Tempeltänzerin soll den Weg auf die Kinoleinwände der Welt finden. Mit Feuereifer wird von allen Seiten am gewiss geglaubten Erfolg der Sache gearbeitet. Man will der tragisch-schönen, im alten Indien angesiedelten Handlung zu internationalem Glanz in den Lichtspielhäusern der 20er Jahre verhelfen.
Im Zentrum der hier kinematografisch festgehaltenen Storyline steht die Liebe der schönen Bayadère Nikija und des edlen Kriegers Solor. Dieser steckt in einem prekären Zwiespalt. Er schwor seiner Geliebten ewige Liebe, soll nun mit Gamzatti, der Tochter des Radschas, verheiratet werden – eine Verbindung, die von langer Hand geplant worden war.
Während der Konflikt der beiden nun rivalisierenden Damen im Filmstreifen sich ausweitet, spitzt sich auch die Lage am Filmset zu, überlagert sich mit der fiktiven Geschichte, die eigentlich nur auf der Leinwand erzählt werden sollte. Aus Schauspielkunst wird bitterer Ernst. Die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit verschwimmen, bis sie nicht mehr auszumachen sind ...
Xin Peng Wang erzählt die sensiblen Nuancen der verzwickten Liebesgeschichte auf den verschiedenen Handlungsebenen in seiner einzigartigen und punktgenauen choreografischen Sprache. Den zum Kult gewordenen dritten Akt, den sogenannten „Schattenakt“, integriert er dabei mühelos nach dem klassischen Vorbild von Marius Petipa. Zudem zeigt er mit charmanter Leichtigkeit, wie sehr die seit jeher in diesem, oftmals als „heilig“ bezeichneten, Ballett verankerte Pantomime sich dazu eignet auf die Leinwand des Stummfilmzeitalters übertragen zu werden. Imposante Kostüme und ein opulentes Bühnenbild aus der Feder des renommierten Kostüm- und Bühnenbildners Jérôme Kaplan bringen die Bewegungssprache Xin Peng Wangs für ein weiteres großes Bühnenspektakel harmonisch und durchdacht auf den Punkt.
Das Ballett Dortmund bedankt sich bei der BLUMENCOMPANY – MEISTERFLORISTIK & DESIGN für die Blumenspenden.
1. Akt (ca. 55 Minuten) • 1. Pause (ca. 25 Minuten) • 2. Akt (ca. 35 Minuten) • 2. Pause (ca. 15 Minuten; ohne Gastronomie) • 3. Akt (ca. 35 Minuten) • 4. Akt (ca. 10 Minuten)
Nikija/ Hollywood Starlet
Anna Tsygankova,
Kasumi Iwata,
Ekaterine Surmava,
Daria Suzi
Gamzatti/ Hollywood Star
Daria Suzi,
Manuela Souza,
Sae Tamura,
Giuditta Vitiello
Solor/ Hollywood Star
Giorgi Potskhishvili,
Javier Cacheiro Alemán,
Samuel Bassler,
Filip Kvačák
Filmregisseur/ Vater von Gamzatti
Guillem Rojo i Gallego,
Simon Jones
Filmproduzent
Cyril Pierre,
Simon Jones,
Guillem Rojo i Gallego
Studiomanager
Filip Kvačák,
António Ferreira,
Francesco Nigro
Radscha
Samuel Bassler,
Simon Jones
Schleiertanz Duett
Kasumi Iwata,
Tianie-Finn Grainger,
Yingyue Wang,
Paulina Bidzińska,
Giuditta Vitiello,
Jihan Jung
Schleiertanz Gruppe
Jasmine Cameron,
Karen Malatesta,
Tianie-Finn Grainger,
Eliza Morozova,
Jihan Jung,
Eleonora Vio-Genova,
Teodora Neacsu,
Emilia Sambor,
Františka Sochorová,
Anastasiia Tristan,
Kailin Pham Kratz,
Zuzanna Danuta Kurzepa,
Tilly Wightman,
Saya Ikeda
Grand Pas Damen
Jasmine Cameron,
Tianie-Finn Grainger,
Amanda Vieira,
Yingyue Wang,
Jihan Jung,
Kasumi Iwata,
Giuditta Vitiello,
Teodora Neacsu,
Konami Omachi,
Sae Tamura,
Tilly Wightman,
Liberty Fergus,
Kailin Pham Kratz,
Júlia Baró Claveria,
Paulina Bidzińska,
Eleonora Vio-Genova
Grand Pas Herren
Devon Luxton,
Guillem Rojo i Gallego,
Luke Ruben Talirz,
Maksym Palamarchuk,
Samuel Bassler,
Milivoje Andrejević
Das goldene Idol
António Ferreira,
Samuel Bassler,
Simone Dalè,
Keigo Muto,
Matheus Vaz
Schattenvariation 1
Amanda Vieira,
Jihan Jung,
Giuditta Vitiello,
Yingyue Wang
Schattenvariation 2
Kasumi Iwata,
Jasmine Cameron,
Sae Tamura,
Júlia Baró Claveria,
Tianie-Finn Grainger
Schattenvariation 3
Paulina Bidzińska,
Kailin Pham Kratz,
Manuela Souza,
Liberty Fergus
Ensemble Damen/ Schatten
Júlia Baró Claveria,
Paulina Bidzińska,
Jasmine Cameron,
Matilde Colombo,
Chloe Colter,
Zuzanna Danuta Kurzepa,
Liberty Fergus,
Tianie-Finn Grainger,
Saya Ikeda,
Kasumi Iwata,
Jihan Jung,
Karen Malatesta,
Eliza Morozova,
Teodora Neacsu,
Konami Omachi,
Kailin Pham Kratz,
Emilia Sambor,
Františka Sochorová,
Manuela Souza,
Sae Tamura,
Anastasiia Tristan,
Amanda Vieira,
Sofía Villar,
Eleonora Vio-Genova,
Giuditta Vitiello,
Yingyue Wang,
Tilly Wightman,
Sofiia Yevtushenko,
Eugénie Vaysse
Ensemble Herren
Milivoje Andrejević,
Samuel Bassler,
Simone Dalè,
Kaining Dong,
António Ferreira,
Simon Jones,
Lúcio Kalbusch,
Ryusei Kitamura,
Devon Luxton,
Ned Manning-Lourey,
Keigo Muto,
Maksym Palamarchuk,
Guillem Rojo i Gallego,
Luke Ruben Talirz,
Matheus Vaz
Ballett Dortmund & NRW Juniorballett
Klavier (Solo)
Karsten Scholz,
Tobias Deutschmann
Statisterie Charlotte Brehm, Eleni Kouldakidi/Noa Rötzel, Elena Pellarin/Chiara Zenner, Emma van der Smagt/Amy Fox, Simon Klemp/Johannes Belke, David Litzenberg, Alec Naldoni Woodman, Tim Oppladen, Leander Overthun, Golo van der Smagt, Henry van der Smagt
Dortmunder Philharmoniker
Musikalische Leitung
Motonori Kobayashi,
Koji Ishizaka
Choreografie und Inszenierung
Xin Peng Wang
Bühne und Kostüme
Jérôme Kaplan
Assistenz Bühnenbild
Mathias Hofmann
Lichtdesign
Carlo Cerri
Video
Mathieu Gremillet,
Thomas Van Damme
Konzept und Dramaturgie
Helena Sturm
Choreografische Assistenz Solo
Cyril Pierre
Choreografische Assistenz Gruppe und Einstudierung Akt II
Alysson Rocha
Einstudierung Akt II und Akt III
Daria Sukhorukova
Kostümassistenz
Merit Ottawa
Bühnenbildassistenz
Lara Manon Elena König
Leitung Statisterie
Mark Bednarz
Inspizienz
Jelena-Ana Moody
„Zweiundzwanzig Spielzeiten lang hat Xin Peng Wang beim Ballett Dortmund ein großes, neugieriges Tanzpublikum aufgebaut, jetzt geht der 68-Jährige in den Ruhestand. Sein Abschiedsgeschenk ist die erste moderne ‚Bayadère‘-Inszenierung Deutschlands […]
Die faktische Verdoppelung der Tänzerzahl, für die man sicher auch Tobias Ehinger danken muss, dem ehemaligen Company Manager und heutigen Geschäftsführer des Theaters, wird durch die luxuriöse Ausstattung noch getoppt. Kaplan verwendet die schönen, reichen Kostüme aus Alexei Ratmanskys Berliner ‚Bayadère‘ von 2018 […]
Die Herren des Dortmunder Ensembles hinterlassen den besten Eindruck.
Und so bestaunen wir auch in Dortmund die 24 Schatten, ob als ein frühes Bild psychedelischer Kaleidoskopisierung oder als das Reich zwischen Leben und Tod; Ballettmeisterin Daria Sukhorukova hat die Ballerinen exakt und musikalisch einstudiert. Wir bewundern Anna Tsygankova von Het Nationale Ballet, wie sie ihrer Nikija schöne Balancen mitgibt […]
Wir bejubeln den faszinierenden Giorgi Potskhishvili, der in jedem Sprung die hohe Kunst des Ballon vorführt, des Stehenbleibens in der Luft. Als zuvorkommender Partner wuppt der Georgier die höchsten Hebungen und charakterisiert seinen Stummfilmstar nobel statt pathetisch. Nach der schwierigen Manège aus sechs perfekten Doubles Assemblés fliegt er am Ende des Schattenakts noch mal in einer atemberaubenden Diagonale über die Bühne, vergebens der toten Geliebten nach. Einer der Gründe, ‚La Bayadère‘ auch heute noch zu zeigen.“
„(…) keinerlei Zweifel gibt es indes daran, dass hier klassischer Tanz auf höchstem Niveau gezeigt wird. Das gilt keineswegs nur für die Hauptrollen.
Höchstnoten ebenso für das Ensemble.(…)
Schon vor dem ersten Vorhang hat es das Publikum kollektiv von den Sitzen gerissen (auch das eine Performance für sich): Rhythmisches Klatschen und lauter Jubel waren der Dank für Wangs vorgezogenes Abschiedsgeschenk.“
„Wangs Abschiedsgeschenk ist ein Triumph der Tanzkunst, vollendet schön getanzt, nicht nur im dritten Akt, dem ‚Schattenakt‘.(…)
Das alles ist optisch faszinierend und wird gekrönt von Wahnsinnsleistungen der Solisten, der Compagnie und des NRW Juniorballetts.
Davon, dass einmal 62 so hervorragende Tänzer*innen auf der Dortmunder Bühne stehen würden, haben wohl alle vor 21 Jahren, als Xin Peng Wang nach Dortmund kam, nur träumen können.(…)
Diese ‚Bayadère‘ MUSS man gesehen haben.“
„Die wundervoll ausdrucksstarken Guillem Rojo i Gallego als Regisseur und Cyril Pierre als Filmproduzent überbieten einander als Kreative mit Ideen. […]
Jérôme Kaplans Bühne und Kostüme sind prachtvoll. Der Tempel erinnert an eine Monumentalfilmkulisse. […]
Die Hauptrollen tanzen Anna Tsygankova und Giorgi Potskhishvili vom niederländischen Nationalballett: sie mit zerbrechlicher Strenge, als komme sie wirklich aus einer anderen Welt. Ihr Auftritt im ersten Akt könnte gut das Erscheinen einer Filmfigur in der Wirklichkeit sein. […] Im ‚Königreich der Schatten‘ fesselt Tsygankova mit müheloser Balance und distanzierter Eleganz. Potskhishvili reißt das Publikum mit enormer Flughöhe und doppelten Cabrioles hin. […]
Die Dortmunder Tänzer*innen zeigen, wie stark die Truppe in der Breite aufgestellt ist. Daria Suzi ist eine kühle Gamzatti. […] bereits bei der Premiere zeigten Amanda Vieira, Kasumi Iwata und Paulina Bidzińska in den drei Schattenvariationen Ambitionen. Sehr stark auch die Männer im – moderneren – Tanz der Set-Arbeiter und im Schwerttanz. António Ferreira beweist als Goldenes Idol Sprungkraft und Balance.
Motonori Kobayashi am Pult der Dortmunder Philharmoniker erweist sich wieder einmal als verlässlicher Partner der Tänzer. Er setzt die Partitur mit Akkuratesse um, sorgt für rauschend-monumentale Höhepunkte und einen entrückt duftigen Klang im dritten Akt.“
„Nicht eine Sekunde langweilt diese Dortmunder Inszenierung, egal ob schmissiger Säbeltanz oder duftige Schleiertänze auf Spitzenschuhen. Das ist mal ein Finale mit Wucht für einen Ballettdirektor, aber ambitioniert war der Idealist Xin Peng Wang ja schon immer. Man wird ihn vermissen, diesen passionierten Kämpfer für ein Handlungsballett der Gegenwart!“
„Das ist ganz großes Kino für die Augen und wird von Wang in einer großartigen Choreografie umgesetzt. Die Compagnie, die um Gastsolisten und -solistinnen, Gasttänzer und Gasttänzerinnen und das Juniorballett ergänzt wird, stellt unter Beweis, auf welch hohem Niveau hier in Dortmund getanzt wird.(…)
Ein großartigeres Abschiedsgeschenk kann der Ballettintendant seinem Publikum kaum machen. Xin Peng Wang fügt der Ballettgeschichte, die er in den vergangenen Jahren in Dortmund geschrieben hat, ein weiteres Kapitel mit einem absoluten Glanzpunkt hinzu.“