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Schauspiel

Ekkehard Freye

Ensemble Schauspiel

Ekkehard Freye wurde 1971 in Hannover geboren und wuchs in Hildesheim auf. Er genoss eine weltoffene und humanistische Erziehung und wollte in seiner Jugend Psychologe bzw. Autor werden. Seine ersten Begegnungen mit dem Theater hatte er in der Theatergruppe des Gymnasium Andreanum. Hier prägten seine Weltsicht die Arbeit an Elias Canettis Komödie der Eitelkeit sowie Der Schatten von Jewgenij Schwarz. Weitere Begegnungen mit dem Theater folgten und die Lektüre von Camus, Sartre, Genet, Bulgakov, Dostojewskij, Tchechov u.v.a.m. vertieften seine Begeisterung für das Theater. Vom Film ganz zu Schweigen.

Nach dem Studium an der Fritz-Kirchhoff-Schule „Der Kreis“ in Berlin und Amsterdam, und ersten Engagements an Theatern, in der freien Szene und beim Film, verließ Freye Berlin (1993-1999) und ging in sein erstes Festengagement an den Städtischen Bühnen Münster (1999-2004). Zu den erfolgreichen Rollen seiner Anfängerjahre zählen u. a. Haimon, Romeo, Hettore Gonzaga,Schweinl, Ismael, Solyonij, Garcia Lorca und Hamletmaschine. Prägende Regiehandschriften waren die von Karin Neuhäuser, Daniel Goldin, Tobias Lenel und Andreas Robertz, mit dem er die Kultinszenierung von Herz eines Boxers von Lutz Hübner erarbeitete, die zu einer der erfolgreichsten Inszenierungen avancierte und in sechs Spielzeiten über 100 mal gespielt wurde.

Ekkehard Freyes zweites Festengagement erfolgte am Schlosstheater Moers unter der Intendanz von Ulrich Greb. Neben der Zusammenarbeit mit Ulrich Greb in Inszenierungen und Stückentwicklungen wie Zitrone, Schlüssel, Ball, Vorsicht ArMUT, Hotel Europa, 21 Gramm u. v. m. traf er in Moers auf Barbara Wachendorff (König Ubu, Mudder Ubu), Nada Kokotovich (Leben ist Traum, Sigismund) sowie auf Kay Voges (I hired a contract killer,
Alice). Die intensive Zusammenarbeit am Schlosstheater Moers war eine wichtige und prägende Erfahrung.

2009 entstand die Inszenierung Blicke Strich Westwärts in Münster und Bremen unter der Regie von Andre Sebastian. Eine intensive und lustvolle Auseinandersetzung mit Texten von Rolf-Dieter Brinkmann.

Mit Beginn der Intendanz Voges (2010) kam Ekkehard Freye fest in das Ensemble des Schauspiel Dortmund. Er war hier in den vergangenen Jahren in über sechzig Rollen und Projekten zu sehen. U. a. in Vistor Q, Heimat unter Erde, als Mond in Die Bluthochzeit, als Rank in Nora, Naked Lenz, Der Gott des Gemetzels, als Albert im Werther, Einige Nachrichten an das All, Das Fest, Welt am Draht, Republik der Wölfe, als George in Wer hat Angst vor Virginia Woolf, Komm in meinen Wigwam, Nosferatu, als Krapp in Das letzte Band, Besessen, Das Maschinengewehr Gottes, als Kasimir in Kasimir und Karoline, Die Simulanten, Die Borderline Prozession, als Willi in Furcht und Hoffnung in der BRD, als Gajew in Der Kirschgarten, Orlando, Schöpfung, als Dario Winestone in Im Studio hört dich niemand schreien, Ich, Europa, als Tesman in Hedda Gabler, als Pjotr Stepanowitsch Werchowenskij in Die Dämonen und als Der Konsul in Die Kassierer und die drei von der Punkstelle.

Er arbeitete am Schauspiel Dortmund (2010 - 2020) u. a. mit Claudia Bauer, Lisbeth Coltof, Wiebke Rüther, Laura N. Junghanns, Jörg Buttgereit, Wenzel Storch, Martin Laberenz, Peter Jordan und Leo Koppelmann, Marcus Lobbes, Jan Friedrich, Sascha Hawemann , Kay Voges und Paolo Magelli zusammen. 

2018 erhielt Ekkehard Freye den Preis der Dortmunder Kritiker-Jury. Seit 2018 leitet er außerdem die Theatergruppe „Normal gibts schon“ der Halte-Stelle e.V. in der Blücherstraße. Hier entstanden bisher die Inszenierungen Ich bin nicht depressiv, ich bin verzaubert  (Stückentwicklung) und Die Physiker nach Friedrich Dürrenmatt, im Theater im Depot.

Auch unter der Intendanz von Julia Wissert (ab 2020/21) gehört Freye zum Ensemble des Schauspiel Dortmund.